Kieferorthopädische Untersuchungen ohne Röntgenstrahlung

Röntgenfreie Behandlung

Kieferorthopädische Untersuchungen waren bisher nur durch Röntgenaufnahmen möglich. Röntgenstrahlen bedeuten für Patienten jedoch immer ein geringes Risiko für Schäden, besonders bei jungen Patienten. Das Fraunhofer Institut und das Universitätsklinikum Erlangen haben an einer Methode geforscht, um zukünftig ohne Röntgenstrahlung auszukommen.

Röntgenaufnahmen in der Zahnmedizin

Für zahnärztliche Befunde sind Röntgenaufnahmen vom Gebiss essenziell, andernfalls sind Diagnosen schwer zu treffen. Doch jede Röntgenuntersuchung ist mit einem geringen Strahlenrisiko verbunden. Diese Strahlenbelastung ist in Bezug auf die jährliche Belastung nur ein minimaler Bruchteil. Trotzdem wird die Häufigkeit von Röntgenuntersuchung dokumentiert und bei Kindern sowie Schwangeren überwiegend auf Röntgenaufnahmen verzichtet, denn diese haben ein höheres Risiko für Schäden durch die verwendete ionisierte Strahlung. Dabei sind Kinder und Jugendliche die hauptsächlichen Patienten in der Kieferorthopädie. Somit besteht ein großes Interesse, Alternativen für die Diagnostik zu finden.

Magnetresonanztomografie (MRT) als Alternative in der Kieferorthopädie

Die Wissenschaftler des Fraunhofer Instituts und des Universitätsklinikums Erlangen konnten zeigen, dass die MRT in vielen Bereichen eine gleichwertige Alternative für die Kieferorthopädie bietet und somit ohne ionisierter Strahlung auskommt. Die komplette Vermeidung von Röntgenstrahlung, ist aufgrund des erhöhen Krebsrisikos für die genannte Zielgruppe, sehr zu begrüßen. Die Ergebnisse der Untersuchung sind vielversprechend. An Schweinsköpfen wurden die Unterschiede zwischen MRT und anderen Verfahren untersucht. Dabei stellte sich heraus, dass es keinen signifikanten Unterschied gab und die MRT gleichwertige Ergebnisse in der Kieferorthopädie liefert. Eine MRT ist bei der Beurteilung der Lage von Zahnkeimen sogar besser. MRT-Daten scheinen den zurzeit verwendeten Verfahren wie Röntgen-, DVT- und CT-Aufnahmen demnach gleichwertig zu sein. Diese Ergebnisse zeigen auf eine Zukunft ohne Röntgenstrahlung in der Kieferorthopädie, von denen insbesondere Kinder und Jugendliche profitieren können.

Diese Forschungsleistung ist besonders wichtig für Zahnmedizin und wurde im Oktober des letzten Jahres von der Deutschen Gesellschaft für Kieferorthopädie e. V. mit dem Jahresbestpreis ausgezeichnet.

 

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