Welche Risiken bringen Multibrackets für den Zahnschmelz?

Kinder mit Multibrackets

Patienten, die Multibrackets zur Korrektur von Zahnfehlstellungen tragen, müssen besonders auf eine regelmäßige und gründliche Zahnreinigung achten. Durch das Befestigungssystem der Brackets gehen Risiken für den Zahnschmelz aus. Forscher haben sich mit dem Zusammenhang zwischen der Demineralisierung durch die Befestigung von festen Zahnspangen und dem erhöhten Kariesrisiko beschäftigt. Dabei stand die Frage, ob der Schmelz durch Multibrackets leidet, im Vordergrund.

Leidet der Zahnschmelz bei Brackets?

Träger von festen Zahnspangen mit Multibrackets unterliegen erschwerten Bedingungen für die Mundhygiene. Speisereste bleiben leichter hängen und Zahnbeläge lassen sich weniger leicht entfernen. Das Kariesrisiko steigt bei mangelhafter Zahnpflege. Zudem werden die Brackets in der Regel so angebracht, dass die Zahnoberfläche an den nötigen Stellen mit einer schwachen Säure aufgeraut wird, um den Halt für die Brackets zu gewährleisten. Damit geht auch ein Verlust der im Zahnschmelz enthaltenen Mineralien einher. Diese Demineralisation ist allerdings nicht erwünscht und gilt es zu vermeiden.

Verschiedene Systeme zur Befestigung von Multibrackets

Forscher des Charité-Zentrums verglichen in einer Untersuchung drei Systeme zur Befestigung von Multibrackets, um die Auswirkungen auf den Zahnschmelz zu testen. Unter den Systemen befanden sich ein konventionelles Verfahren, ein selbstklebendes Verfahren und ein weiteres selbstklebendes Verfahren, das zusätzlich Fluorid freisetzt. Sowohl vor als auch nach der Befestigung wurde in regelmäßigen Abständen der Mineralverlust am Zahnschmelz bestimmt. Eindeutiges Ergebnis der Untersuchung war, dass alle getesteten Befestigungssysteme zur oberflächlichen Demineralisation des Zahnschmelzes führten.

Remineralisierung durch Fluorid

Die Studie zeigte im ersten Schritt, dass die drei Befestigungssysteme gleichermaßen den Zahnschmelz leiden lassen. Allerdings wurde mit fortschreitender Zeit festgestellt, dass eine Remineralisation an den betroffenen Stellen stattfand. Der Zahnschmelz ist demnach in der Lage sich nach der Behandlung wieder zu erholen. Am schnellsten und deutlichsten geschah die Remineralisation bei dem Fluorid freisetzenden Befestigungssystem. Was wieder einmal zeigt, wie wichtig Fluorid für den natürlichen Heilungsprozess der Zähne und dem Zahnschmelz ist.

Eine regelmäßige und gründliche Mundhygiene ist für Zahnspangenträger dennoch unerlässlich, um die Entstehung von Karies an den demineralisierten Stellen zu verhindern.

 

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