Stabiler Kiefer ab 50

Mann über 50

Heute kommt es deutlich häufiger vor, dass Menschen im hohen Alter noch über ihre zweiten Zähne verfügen und über 50-jährige tragen seltener Vollprothesen. Dies bedeutet für die Zahnmedizin, dass eine deutlich längere ärztliche Begleitung notwendig ist, bevor eine Prothese nötig wird. Um auch im Alter noch über genügend Halt im Kauapparat zu verfügen, benötigen die natürlichen Zähne und auch Zahnersatz, wie Implantate, eine längere Stabilität, bei ständigem Wachstum.

Wachstum bis ins hohe Alter

Offensichtlich wachsen Ohren und Nasen noch bis ins hohe Alter. Nicht nur an diesen lässt sich ein ständiges Wachstum feststellen, auch im Mund finden diese stetigen, wenn auch nur minimalen, Veränderungen statt. Bei Ohren und Nase sind wachsende Knorpelzellen die Ursache, aber auch das Gesichtsskelett wächst über Jahrzehnte mehrere Millimeter. Dieser Umstand hat eine wichtige Bedeutung für die Implantologie. Zwar werden Implantate erst im Erwachsenenalter eingesetzt, um die schnelle Wachstumsphase in jungen Jahren zu umgehen. Auf Jahrzehnte gesehen, kann das weitere langsame Wachstum ebenfalls Einfluss auf den optimalen Sitz von Implantaten im Kiefer haben.

Verbesserte Zahngesundheit seit drei Jahrzehnten

Die Erfolge der Zahnmedizin zeigen sich auch bei betagten Patienten, die noch über ihre natürlichen Zähne verfügen. Noch vor 30 Jahren war der Verlust der Zähne und die Notwendigkeit einer Vollprothese bei über 50-Jährigen nichts ungewöhnliches, das ist heute anders. Als ein anschauliches Beispiel: die Oma hat eine Vollprothese, die Mutter eine Teilprothese, man selber hat Zahnfüllungen, aber unsere Kinder sind kariesfrei. Durch das ständige Wachsen verändern sich auch die Zahnstellungen, was früher selten beobachtet werden konnte, mangels verfügbaren Vorbildern. Dies eröffnet der Zahnheilkunde und Kieferorthopädie einen neuen Behandlungsbereich.

Zähne wandern langfristig

Die Mobilität von Zähnen wurde bisher unterschätzt, denn Zähne wandern langfristig. Auch Zähne, die durch eine kieferorthopädische Behandlung gerichtet wurden, können sich wieder verschieben. Jedoch gescheit dies über einen relativ langen Zeitraum. Das heißt, auch Zähne, die momentan als stabil im Zahnbogen angesehen werden, können sich über viele Jahre trotzdem verschieben. Dieses gilt auch für nicht behandelte Zähne. Eine Zahnwanderung ist nachweislich nichts Ungewöhnliches und spricht generell für eine Instabilität der Zähne im Kiefer, jedoch auf die Zeitspanne mehrerer Jahrzehnte gesehen weniger offensichtlich. Die Erkenntnis, dass es eine Stabilität im Kauapparat nicht gibt, fordert neue zahnmedizinische Beurteilungen, gerade für Patienten, über 50.

Beschleunigte Zahnbewegungen im Alter

Während in den ersten Jahrzehnten im Leben eines Erwachsenengebisses die Bewegung der Zähne eher unbemerkt bleibt, fallen sie im Alter, meisten ab dem fünfzigsten Lebensjahr, vermehrt auf. Dies liegt vor allem, an dem ständigen Wachstum der Gesichtsknorpel und -Knochen. In Verbindung mit altersbedingten Allgemeinerkrankungen, die auch Einfluss auf die Kieferknochensubstanz haben, beschleunigen sich die Zahnbewegungen. Bei manchen Patienten sind Zähne soweit gewandert, dass sie regelrecht eingefangen werden müssen. Ein weiteres Beispiel sind Frontzähne im Unterkiefer, die sich im Erwachsenenalter immer weiter verschieben.
Diese Bewegungen haben nicht nur Auswirkung auf den Stand der natürlichen Zähne, sondern auch auf eventuelle vorhandene Zahnbrücken und Implantate. Eine zuvor gut sitzende Krone, kann durch die Bewegung nun große Lücken zwischen den nebenstehenden Zähnen aufweisen. Genauso ist ein Engstand durch die Wanderung möglich.

Altersbedingte Zahnbewegung, Zahnersatz und Kiefergelenk

Für die Zahnmedizin ist vor allem interessant, ob und wie die genannten Zahnbewegungen sowie das Wachstum der umliegenden Strukturen im Zusammenhang stehen. Es ist zu klären, welchen Einfluss beide separat und gemeinsam auf die Stabilität der Zähne im Zahnbogen haben. Auch der Zusammenhang mit der Kiefergelenkfunktion spielt eine Rolle. Ein ganzheitlicher Blick ist bei Gebisssanierungen zukünftig notwendig. Umfassende Studien mit Patienten im passenden Alter stehen noch aus. Demzufolge wird die Kieferorthopädie, die sich bisher vermehrt auf Patienten unter 50 Jahre konzentriert hat, auf lange Sicht eine bedeutendere Rolle für die Behandlung von älteren Patienten einnehmen.

Haben Sie Fragen zum Thema MRT in der Kieferorthopädie? Dann sprechen Sie uns an und wir beraten Sie gerne ausführlich dazu. Wir freuen uns auf Ihren Besuch in unserer 360°zahnspange Kieferorthopädie in Düsseldorf.

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