Die geschichtliche Entwicklung der Zahnspange

mehrere Zahnspangenmodelle

Die Zahnspange dient schon länger zur Kieferorthopädischen Behandlungen als so mancher erahnt. Zahnspangen werden heute aus technisch sehr fortschrittlichen Materialien hergestellt und das fachliche Wissen wird immer weiterentwickelt. Doch seit wann versuchen die Menschen schon ihre Zähne zu richten und wie haben sich die Techniken dafür entwickelt?

Die ersten kieferorthopädischen Ansätze gab es schon vor mehr als 2000 Jahren

Schon mehrere Hundert Jahre vor Christi Geburt gab es erste Aufzeichnungen über Behandlung im Sinne der Kieferorthopädie, das ist mehr als 2000 Jahre her. In Europa gefundene Instruktionen gaben Empfehlungen wie, vorstehende Zähne mit Fingerdruck in die richtige Position zu bringen oder Milchzähne zu entfernen sind, um den nachkommenden Zähnen Platz zu machen. In der damaligen Literatur gab es ebenfalls schon den Ansatz, Zähne abzuschleifen, sofern die Zähne zu eng standen. Doch dann gerieten derartige medizinische Eingriffe für viele Jahrhunderte in Vergessenheit.

Neuentdeckung um 17. Jahrhundert

Im Jahre 1619 entdeckte der italienische Anatom Fabricius das Verfahren, Zähne bei Zahnengstand zu ziehen, wieder. Gut 100 Jahre später verfasste der französische Zahnarzt Pierre Fauchard ein Buch über Zahnpflege. Fauchard gehörte zu den Pionieren auf seinem Gebiet zur damaligen Zeit und schrieb erstmals über einen außen liegenden Bogen aus Elfenbein als Methode zur Begradigung von schiefen Zähnen. Der Engländer John Hunter beschrieb 1750 erstmals eine festsitzende Zahnspange aus Metal und Ligaturen in seinen Aufzeichnungen, die er auch testete. Die Zahnspange steckt zu dieser Zeit noch in den Kinderschuhen. Der Bedarf war damals aufgrund von weit bedeutenderen Problemen eher gering.

Weiterentwicklung der Zahnspange im 19. Jahrhundert

In Europa und den USA erschienen zu Beginn des 19. Jahrhunderts die ersten Lehrbücher zum Thema Kieferorthopädie. Einer der Autoren, der Amerikaner Norman W. Kingsley entwickelte zudem eine der ersten herausnehmbaren Zahnspangen, die der zum Teil heute noch verwendeten Doppelspange sehr ähnelt. Sein Kollege Edward H. Angle entwarf hingegen die erste festsitzende Zahnspange und prägte für viele Jahre die Entwicklung der Kieferorthopädie. Die Zahnspange von Angle verbreitet sich in die bis dahin entwickelten Ländern, darunter auch Deutschland und blieb dort für lange Zeit. Die aus teuren Materialien gefertigten Spangen waren damals nur für wohlhabende Patienten eine Option zur Zahnstandkorrektur.

Bis ungefähr 1930 dominierte die festsitzende Zahnspange in Europa. Die Weiterentwicklung der herausnehmbaren Variante wurde in den USA vorangetrieben. Nachdem durch erste Röntgenaufnahmen herauskam, dass die festen Spangen Schäden an den Zahnwurzeln verursachten, fand auch die lose Zahnspange Einzug in Europa, denn diese galt als deutlich weniger schädigend. Allerdings führten einige Umstände in der Zahnmedizin dazu, dass mehr als 30 Jahre eine große Spaltung zwischen den Behandlungsmethoden in den USA und in Deutschland herrschte. In Deutschland wurden an den Universitäten nur noch kieferorthopädische Behandlungen mit herausnehmbaren Zahnspangen gelehrt und in Amerika genau Gegenteiliges. Die Entwicklung hielt bis in die Siebziger an, ab dann verbreitete sich auch die feste Variante wieder im deutschen Raum.

Zahnspangen heute

Bis heute haben sich feste und herausnehmbare Zahnspangen für kieferorthopädische Behandlungen gleichermaßen etabliert. Je nach Alter des Patienten sowie der Art und Schwere der Zahn- oder Kieferfehlstellung wird entweder eine feste oder herausnehmbare Zahnspange eingesetzt. Die Behandlungen sind sowohl für Kinder und Jugendliche als auch für Erwachsene geeignet.

Die Behandlungsmöglichkeiten wurden über die beiden Varianten der Zahnspange hinaus weiter entwickelt. Es gibt mittlerweile moderne und ästhetische sowie unsichtbare Therapieoptionen. Beispielsweise gibt es Keramikbrackets in der Farbe des Zahnes, die an der Innenseite der Zähne angebracht werden und somit unsichtbar sind (Lingualtechnik). Als Alternative wurden des weiteren transparente Schienen entwickelt, die unsichtbare und herausnehmbare Zahnspange für hohe Diskretion.

Haben Sie Fragen zum Thema Zahnspangen? Dann sprechen Sie uns an! Bei 360°zahnspange Kieferorthopädie in Düsseldorf Oberbilk beraten wir Sie und helfen Ihnen gerne. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

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